Montag, 23. März 2015

Zweiter Dialog über Religion

Zum Inhalt der Bibel

Atheist: Mein teurer Freund. Ich habe dich immer für eine sehr kritische Person, mit einem scharfsinnigen und analytischen Geist gehalten. Da verwundert es mich umso mehr, dass du so großes Vertrauen in die Unfehlbarkeit der Bibel hast. Erlaubst du mir eine knifflige theologische Frage?

Christ: Ich habe mich schon mit vielen theologischen Problemen beschäftigt, die mir große Kopfschmerzen bereiteten. Doch bisher konnte ich sie alle lösen. Fühle dich also nicht gehemmt, sondern sprich aus was dir auf der Seele brennt.

Atheist: Ich möchte ein kleines Gedankenexperiment mit dir durchführen, auf die Gefahr hin blasphemisch zu klingen. Nehmen wir einmal versuchsweise an du seist Gott. Dann wärst du nach biblischem Verständnis ewig und den Gesetzen von Raum und Zeit nicht unterworfen. Es müsste dir also möglich sein genaue Vorhersagen über zukünftige und vergangene Dinge zu tätigen, von denen der Mensch nichts wissen kann. Wäre in Anbetracht dessen, die Erwähnung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Entdeckungen, die den Menschen aus biblischer Zeit unbekannt gewesen sein mussten, nicht eine glänzende Bestätigung der göttlichen Herkunft des biblischen Wortes? Und nun zu meiner eigentlichen Frage: Wieso kommen diese in der Bibel nicht vor?

Christ: Dazu gibt es folgendes zu sagen: Zum einen findet man in der Bibel tatsächlich Prophezeiungen und geschichtliche Rückblenden, die von Dingen berichten, welche die Schreiber nicht wissen konnten. Die vielen historischen Prophezeiungen, wie die detaillierten Voraussagen über die Zerstörung des 2. Jerusalemer Tempels in Daniel 9 sollten dir bekannt sein. Im Gegensatz zu dem was viele Atheisten und selbst Christen oft behaupten, berichtet die Bibel sogar von Dinosauriern in Hiob 40 und 41. Im Bezug auf alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, Entdeckungen und Ereignisse die in der Bibel nicht vorhergesagt wurden, lässt sich Folgendes sagen: Alles was in der Bibel steht ist wahr. Aber nicht alles was wahr ist, steht in der Bibel. Da die heilige Schrift nicht das gesamte Wissen über die Welt enthalten kann, ist es selbstverständlich, dass sie sich auf das Wesentliche beschränken muss. Die Nichterwähnung irgendwelcher Tatsachen schmälert die Glaubwürdigkeit der biblischen Offenbarungen also nicht im Geringsten.

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