Donnerstag, 28. Mai 2015

Unwissenheit ist keine Schande

In Gesprächen trifft man immer wieder auf Kleingeister, die meinen zu jedem Diskussionsgegenstand irgendeine persönliche Meinung vertreten zu müssen, ganz egal wie unvollständig ihr Wissen über diesen ist. Sie glauben so den Eindruck von Bildung und Belesenheit bei ihren Diskussionspartnern zu erwecken. Das Einzige was sie damit aber jedermann offenkundig demonstrieren ist ihre Eitelkeit. Viel redlicher und edlen Geistern angemessener ist es deshalb offen zuzugeben, sich mangels Kenntnissen noch nicht zu jedem Diskussionsgegenstand eine Meinung gebildet zu haben. Denn nichts ist peinlicher, als eine Unterredung durch unsinniges Halbwissen zu stören, um den Vorwurf der Uninformiertheit präventiv entkräften zu wollen.

Sonntag, 24. Mai 2015

Vernunft und Gefallsucht

Die Relevanz die man den Meinungen seiner Mitmenschen beimisst, ist abhängig von dem individuellen Grade der Vernunft. Unvernünftige Wesen wie Tiere und Kinder messen der Wirkung ihrer Erscheinung auf andere Artgenossen keinerlei Bedeutung bei. Das liegt an ihrem schamlosen Wesen. Kinder können sich mit ihren Mitmenschen, aufgrund ihrer mangelhaften Empathie, nur schwer oder gar nicht identifizieren. Sie verstehen sich selber als Zweck, während alle anderen um sie herum immer nur Mittel sind. Dementsprechend stark ist ihr Egoismus ausgeprägt. Erwachsene von gewöhnlicher Vernunft, erkennen sehr wohl, dass die Anderen keine Chimären, sondern in der Tat ebenso existent sind wie sie selbst und sich außerhalb der eigenen Vorstellung befinden. Aufgrund dieser Erkenntnis, lebt der gemeine Mensch ausschließlich um Anderen zu gefallen, wodurch seine Existenz wiederum zum Mittel degradiert wird und so seine Zweckhaftigkeit verliert. Seine Gefallsucht macht, dass er glaubt was alle glauben, einen großen Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild legt und im Allgemeinen auf seine Konformität bedacht ist. Befindet sich der Grad der Vernunft allerdings weit über dem des Durchschnitts, nimmt die Gefallsucht wieder ab. Das hat das Genie mit den unvernünftigen Lebensformen gemein. Seine Außenwelt nimmt das Genie, wie das Kleinkind nicht mehr lebhaft wahr. Der Zeitgeist, die Trends, die Volksmeinungen und die Moden erscheinen dem außergewöhnlichen Kopfe wie unbedeutende, flüchtige Sternschnuppen am unendlichen Firmament des Ewigen, dessen Erfassung er sich zum Ziel gesetzt hat. Daher kommt es, dass Genies oft dank ihres ungepflegten Aussehens, ihrer langen Bärte, ihrer krausen Haare etc. auch in äußerlicher Hinsicht von der Norm abweichen. Die Koketterie und Gefallsucht vieler Frauen, die unter Anderem in ihrem außerordentlichen Interesse für die neusten Trends in Mode und Populärkultur zum Ausdruck kommt, ist übrigens unzweifelhaftes Zeugnis ihrer Unvernunft. Nicht einmal die banalste Entscheidung, wie die Wahl der angemessenen Kleidung, können sie ohne die „Genehmigung“ ihrer Mitmenschen treffen. Denn sie dürfen es auf gar keinen Fall riskieren, die strengen modischen Konventionen der „Jetztzeit“ zu missachten, welche ihren Geist bereits vollkommen ausfüllen.

Montag, 18. Mai 2015

Wahrheit

Viele moderne Erkenntnistheorien postulieren, dass es keine objektive Wahrheit gäbe. Jeder Mensch konstruiere sich sein persönliches Realitätsbild. Die Prämissen dieser Theorie werden ihr aber bereits zum Fallstrick. Denn wenn es keine objektive Realität gäbe, an der man die Wahrheit einer Aussage messen könnte, wäre jede Aussage, also auch diejenige, dass es eine objektive Realität gäbe, genauso wahr, wie ihre Gegenbehauptung. Hier liegt bereits der erste logische Fehlschluss. Es stellt sich also notwendigerweise die Frage, wie die Aussage, dass Wahrheit ein subjektives Phänomen sei, für sich selber beanspruchen könnte in einem mehr als subjektiven Sinne wahr zu sein. In letzter Konsequenz scheitert die These von der Subjektivität der Realität also daran, dass sie aufgrund ihrer eigenen Grundannahmen nicht von sich selbst behaupten kann wahrer zu sein als ihre Gegenposition.

Donnerstag, 14. Mai 2015

Mitläufertum

Mit welchem Recht will man sich über die Verblendung voriger Generationen echauffieren, wenn man selber in seinem gesamten Denken der Mode seiner Zeit entspricht?

Sonntag, 10. Mai 2015

Anmerkung zu Römer 1,22-23

"Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild gleich dem vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere."

Der Begriff Homo Sapiens bedeutet so viel wie "der weise Mensch" und stellt somit eine unchristliche und selbstverliebte Eigenbezeichnung dar. Ich glaube, dass sich durch diese der Satz des Paulus über die Heiden bestätigt, zumal wenn man bedenkt, dass sie vor Allem von Atheisten gebraucht wurde und wird und seit ihrer Entstehung zur Zementierung eines gottlosen Welt- und Menschenbildes verwendet wird.

Donnerstag, 7. Mai 2015

Ehrliche Einschätzung

Hin und wieder unterbreiten mir Bekannte ihre Arbeiten mit der Bitte ihnen eine ehrliche Rückmeldung zu geben. Ihre Unsicherheit verlangt nach der Einschätzung eines Außenstehenden. Sofern es mein Gewissen zulässt pflege ich ihnen dann zu sagen, dass sie ihre Arbeiten am Besten verwerfen sollten. Denn wie wollten sie Andere von ihren Werken überzeugen, wenn sie sich nicht einmal selber für sie begeistern können?