Donnerstag, 30. April 2015

Revolutionäre

Seit jeher gibt es Menschen, die fordern, dass sich die Gesellschaft grundlegend verändern müsse, da sie unter den derzeitigen Verhältnissen am stärksten zu leiden hätten. Das sind meistens die selben Personen, die beim Kartenspiel betrügen, oder ihr mangelhaftes Glück oder Können auf die vermeintliche Ungerechtigkeit der Spielregeln schieben.

Dienstag, 28. April 2015

Heldentum

Man kann den klassischen Helden nicht mehr verstehen. Ihm wohnt aus heutiger Sicht immer eine gewisse Dummheit inne, weil wir seine feste Entschlossenheit mit der er für seine Überzeugung eintritt, für Naivität halten. Wir verstehen den Kreuzritter nicht, der sein Leben für ein ungewisses Gut opfert. Was für ein Rätsel ist uns der Samurai, der Seppuku begeht, um seine verlorene Ehre wiederherzustellen. Ein Mysterium ist uns auch der Kreuzestod Jesu geworden. Wie konnte er sich seiner Sache nur so sicher sein, fragt der diesseitig verhaftete Mensch unserer Tage. Entweder begreifen wir es einfach nicht, oder machen aus unserem Unverständnis auch noch eine Tugend, wenn wir diesen Helden Verblendung und Dummheit unterstellen. Doch im 1.Korinther, 3/19 heißt es: "Denn dieser Welt Weisheit ist Torheit bei Gott." Der heutige Mensch ist unfähig geworden für ein großes Ideal zu sterben. Der gesamte Raum seiner Wahrnehmung beschränkt sich auf das Diesseitige. Sein persönliches Glück ist ihm das höchste Gut. Er hat sich nicht nur biologisch, sondern auch geistig zu den Tieren gestellt und rühmt sich auch noch seiner auf die weltlichen Dinge ausgerichteten Bauernschläue. Dadurch hat der Mensch an Würde eingebüßt.

Samstag, 25. April 2015

Vom richtigen und falschen Gebrauch der Sprache

Die Universitäten legen großen Wert darauf, die Köpfe ihrer Studenten mit einer ungeheuren Zahl an Fremdwörtern zu belasten. Als könnten diese über die eigene Geistlosigkeit hinwegtäuschen. Der selbstbewusste Kopf hingegen verwendet Fremdwörter nur dann, wenn sie ein Phänomen präziser beschreiben, als es ein alltäglicher Begriff jemals könnte. Gerade jemandem, der glaubt gewichtige Gedanken in sich zu tragen ist doch daran gelegen, durch eine verständliche Sprache viele erreichen zu können. Viel eher sollten die Bildungsanstalten also darauf bedacht sein, ihren Schülern eine klare und schöne Sprache zu vermitteln. Denn auch die Schönheit der Sprache erleichtert ihr Verständnis. Um schön und klar zu sein, muss die Sprache auf jedes unpassende und überflüssige Wort verzichten. Allgemein gilt die Regel, dass man sich vor jedem Wort, welches man zu schreiben gedenkt, die Frage stellen sollte, ob es nicht eines zu viel ist.

Donnerstag, 23. April 2015

Umerzieher

Man falle bloß nicht auf die Heilsversprechen der Weltverbesserer herein, die der Umwelt und der Erziehung nur deshalb mehr Gewicht beimessen als der menschlichen Natur, weil sie Letztere zerstören müssen, so sie ihre Verheißungen erfüllen wollen.

Dienstag, 21. April 2015

Evolutionismus

Bis in das 19. Jahrhundert hinein galt der Umstand, dass sich etwas über lange Zeit bewährt hat, als ein starkes Argument für dessen Autorität. Demgemäß galten im abendländischen Mittelalter antike Schriften von Herodot und Homer als vorzügliche Quellen. Heute ist es in Mode genau anders herum zu argumentieren. Die neuste Quelle gilt immer als die Sicherste, weil sie wie heutzutage alles als das Ergebnis eines langen evolutionären Auswahlprozesses begriffen wird. Es wird behauptet, dass der Mensch aus den Fehlern der Vergangenheit lerne und so immer tiefere Einsicht in das Wesen der Dinge erlangte. Beweise für gegenteilige historische Entwicklungen und Dekadenzerscheinungen werden nicht wahrgenommen. Genauso verhält es sich aus dieser Perspektive mit dem jeweiligen Punkt der Geschichte, an dem man sich nun gerade zufälligerweise befindet. Dieser wird stets als der Höhepunkt der Menschheitsgeschichte gedeutet. Zwar gibt es auch für den Evolutionisten noch Probleme, die gelöst werden müssen, da die Entwicklung der Menschheit noch nicht abgeschlossen ist. Doch ist er davon überzeugt, dass alles immer besser werden und auf den allumfassenden Fortschritt der Menschheit hinauslaufen müsse. Vor diesem Hintergrund werden negative Entwicklungen in einzelnen Bereichen der Gesellschaft einfach als Schwarzmalerei abgetan. Evolutionisten sind nicht dazu in der Lage gesellschaftliche Entwicklungen differenziert zu beurteilen. Durch seine Theorien schuf Darwin eine biologistische Rechtfertigung für den Hass auf alles Vergangene, das als das zurecht Überwundene begriffen wird. Insofern kann Charles Darwin als der Vater der Moderne angesehen werden. Nicht nur weil er den abendländischen Menschen zum Atheismus verführte, sondern auch weil er die Grundlage für die Fortschrittsgläubigkeit unserer Zeit schuf, die als moderne Ersatzreligion fungiert. Es wird propagiert, dass es das Ziel der Menschheit sei, durch den "Fortschritt" das kurze Leben des Einzelnen erträglicher zu machen. Eine diesseitig verhaftete, den Menschen beschämende, Ansicht.

Samstag, 18. April 2015

Zweite mögliche Lösung des Theodizee-Problems

Alles Leid ist als eine Folge der Erbsünde zu begreifen und damit nicht auf Gott, sondern auf den freien Willen des Menschen zurückzuführen. Durch eben diese ist das Leid zur Regel auf der Welt geworden. Freude, Gesundheit und Glück hingegen sind die Ausnahmen für die wir Gott danken müssen. 

Mittwoch, 8. April 2015

Abtreibung

Es ist mir gänzlich unverständlich, wie diejenigen denen das Leid der Armen und Schwachen so nahe geht, mit dem Leben ihrer eigenen ungeborenen Kinder so gnadenlos verfahren können. Vielleicht liegt es daran, dass sie sich in Wahrheit gar nicht für das Leid der Armen interessieren, sondern nur vom Neid auf alle Reichen und Starken bewegt sind, wenn sie sich für die Schwachen einsetzen.

Donnerstag, 2. April 2015

Über die Selbstwahrnehmung der Atheisten

Viele Atheisten unterliegen einem völlig falschen Selbstbild. Sie vertreten "radikale" Positionen und greifen den Glauben offensiv an, weil sie meinen unpopuläre Vorkämpfer zu sein, die ihre Existenz durch ihre Ansichten aufs Spiel setzten. Sie glauben anscheinend sich immer noch im 18. Jahrhundert zu befinden, ohne wahrzunehmen, dass sie seit mindestens 90 Jahren die tonangebende Geistesströmung des Westens sind. Und zum Beweis ihrer gesellschaftlichen Unterlegenheit, erwähnen sie dann immer wieder wie wenig Atheisten es doch gäbe, weil es auf dem Papier so aussieht, als seien über die Hälfte der westlichen Population Christen. Aber die Amtskirchen sind voll von Bürgern die gar nicht mehr an die Wahrheit der Bibel glauben, sondern einfach zu faul sind aus ihnen auszutreten. Und selbst die Theologen passen sich dem atheistischen Zeitgeist an, indem sie Bibelverse relativieren und immer wieder beteuern, dass man diesen oder jenen Vers nicht wörtlich nehmen dürfe, oder dass er im historischen Kontext zu betrachten sei. Die Atheisten dürfen also momentan ihren absoluten Sieg über alles christliche feiern. Aber sie tun so, als hätte der Kampf für die Religionsfreiheit gerade erst begonnen. Ich halte es für unmöglich, dass die hochgradig intelligenten geistigen Führer der armen atheistischen Minderheit, ihre Macht so sehr verschätzen könnten. Dieses Minderheitengeschwätz erscheint mir nicht mehr als eine abgebrühte Strategie zu sein, um unbedarften Jugendlichen, denen von Natur aus die Tendenz zur Rebellion innewohnt, den Atheismus schmackhaft zu machen.
Dabei kann man doch mittlerweile gar nicht mehr stärker aus der Norm fallen, als durch ein klares Bekenntnis zu Jesus Christus und der Bibel. Ein Solches ruft bei den allermeisten Zeitgenossen nicht mehr als ein spöttisches Grinsen hervor, welches ihren unanfechtbaren Sieg symbolisiert.