Freitag, 3. Juni 2016

Der Abtrünnige

Wo die Wassernixen holde
Miteinander baden,
An dem reinen, nassen Golde
Ihre Seelen laben

Möcht' auch ich mich reinigen
Von dieser ew'gen Schuld.
Ich lass' mich nicht mehr peinigen
Und breche mit dem Kult.

Sonntag, 17. April 2016

Klage des Philosophen

Was ist das Denken doch
Für eine wilde Odyssee!
Am Morgen glaub' ich noch
Was ich am Abend nicht versteh'.

Gedanken können quälen
Wie ein böser Folterknecht.
In mir sind tausend Seelen:
Alle streiten um ihr Recht.

Donnerstag, 10. März 2016

Die Entmystifizierung der Musik

In dem Umfang in dem das Verständnis für musiktheoretische Dinge wächst, verliert die Musik ihren mystischen Charme. Für den außenstehenden unmusikalischen Zeitgenossen kommt die Musik einem unerklärlichen Mythos gleich, den man nicht verstehen und entschlüsseln, sondern nur empfinden kann. Seine Herangehensweise ist emotional und man könnte sagen kindlich naiv, weshalb auch seine Freude über Musik in der Regel ungetrübter ist. Aus eben diesem Grunde waren meine Empfindungen stets zwiespältig wenn es daran ging ein Stück nach Noten auf dem Klavier zu erlernen. Auf der einen Seite existiert der Wille ein Stück beherrschen zu können. Wobei beherrschen hier in der Tat wörtlich zu verstehen ist, da es auf der anderen Seite sobald es beherrscht wird seines mystischen Glanzes entkleidet ist. Der Zuhörer ist dem gläubigen, der Musiker dem Naturwissenschaftler zu vergleichen. Der eine staunt vor den Rätseln der Natur und labt sich an der Betrachtung des Unverstehbaren. Der andere entkleidet die Natur ihrer Rätsel und macht sie zu einem banalen, von Gesetzmäßigkeiten durchdrungenen Ort. Die Erkenntnis, dass die Musik, die uns so sehr berührt nichts weiter als die nach Gesetzen der Logik betriebene Zusammenfügung 12 verschiedener Töne ist, führt unweigerlich zu unzähligen psychologischen Krisen im Verlauf des Lebens eines ambitionierten Musikers.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Krieg der Sterne

Ich habe kürzlich Star Wars 4 gesehen und bin fest davon überzeugt, dass die Vernichtung des Todessternes eine Metapher für Sex ist.
Der Todesstern symbolisiert die Eizelle. Die X-Flügel und Y-Flügel Sternjäger (was für ein seltsamer Zufall) stellen die Chromosomen in den Spermien dar, von denen es alle bis auf einen nicht schaffen, das Zielobjekt zu treffen.
Obi Wan Kenobi gibt Luke den Rat der Macht und nicht dem Zielcomputer zu vertrauen, so wie man beim Sex den Verstand, die berechnende Ratio ausschalten und sich seinem Gefühl/Instinkt hingeben muss, da man sonst nicht erregt sein, die Eizelle demnach auch nicht „getroffen“ werden kann. Alle Sternjäger, die mit Hilfe des Zielcomputers versuchen den Lüftungsschacht zu treffen, sind nicht erfolgreich.
Das Stöhnen Lukes, sowie die Explosion des Todessterns nachdem der Lüftungsschacht des Todessterns getroffen wurde, symbolisieren den Orgasmus.

Mittwoch, 6. Januar 2016

Über den unreflektierten Gebrauch der Sprache

Damit die Sprache nicht entarte, sollte man sich immer wieder mit den Wurzeln ihrer Worte beschäftigen. Dies gilt vor allem für diejenigen Worte, welche dem Griechischen und Lateinischen entlehnt sind. Denn wie sicher ist das Wissen über die von mir verwendeten Worte, wenn ich es alleine aus dem alltäglichen Gebrauch meiner Mitmenschen ableite?