Sonntag, 1. März 2015

Freiheit und Gesetz

"Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben.
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben."

Dieses Zitat stammt von Goethe. Es enthält eine Weisheit, die uns abhanden gekommen ist. In unserer Zeit herrscht eine falsche Definition von Freiheit vor. Man glaubt heute, dass uns das Fernbleiben von Zwängen frei machen würde. Dem ist nicht so. Der Verlust von Regeln führt nur zum Chaos. Die beste und anschaulichste Bestätigung hierfür findet sich wohl in der Kunst. Die Moderne Kunst glaubte, durch den Wegfall objektiver Schönheit und klassischer Kompositionslehre das Tor zu eine pluralistischen Welt der Schönheit zu öffnen. In Wahrheit führte sie nur zu sinnlosen und hässlichen Bildern deren Chaos auf den Betrachter verstörend wirkt. Zudem hatte dies zufolge, dass Scharlatane, die ihr Handwerk nicht beherrschen, durch ihre praktizierte Schändung der Malerei reich werden konnten. Dank der relativistischen Doktrin gibt es ja keine Unterscheidung mehr zwischen gut und schlecht. Ähnliches gilt für moderne Kunstmusik, wenn sie atonal, mikrotonal etc. ist. Atonalität und seine Abarten wirken satanisch auf uns. Sie geben weder Sinn noch die Orientierung, die für ihr Verständnis notwendig ist. Erst wenn die Musik sich dem tonalen Gesetz unterwirft kann sie schön und wahrhaft frei sein. In der tonalen Komposition wird das Chaos der Noten zu einer sinnvollen Abfolge geordnet. Die Bachsche Fuge erhält die ihr eigene Freiheit paradoxerweise eben gerade durch den Determinismus, dem sie unterworfen ist. Dadurch, dass sich in ihr alles harmonisch zusammenfügt, wirkt sie ungezwungen, ergo frei. Die atonale Komposition hingegen, wirkt aufgrund des Fehlens ihrer inhärenten Struktur orientierungslos, ziellos, ergo unfrei.

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